Mit diesem Projekt haben wir im März 2020 den Berlinweiten Wettbewerb „Respekt gewinnt“ gewonnen! Von knapp 40 Projekten erhielten wir einen der drei Hauptpreise. 1000 € und eine Preisverleihung live im großen RBB – Fernsehstudio. Herzlichen Glückwunsch an die Projektmitglieder, den Oktopus und das Riff!!!
DIe Ausstellung besteht aus mehr als 14 Werken von 70 x 100 cm. Richtig groß also, nicht nur von der Fläche her. Es können auch einzelne Exponate angefragt werden.
Eine Initiative von 12 bis 14 – jährigen: Eine Wanderausstellung für die Sekundarschulen und Gymnasien zum Thema Gender, LGBTIQ+ und Respekt.
Wir sind eine Gruppe von Mädchen und Jungen zwischen 12 und 14 Jahren, die verschiedene Schulen in Pankow besuchen und in der Freizeit das Riff und den Oktopus besuchen. In unserem Alter suchen ja viele nach Orientierung. Einige von uns merkten, dass sie nicht „Hetero“ sind bzw. dass sie „Trans“, „Inter“ o.a. sein könnten. Andere von uns leben in einer homosexuellen Familie. All dies wird von vielen Mitschülerinnen, möglicherweise auch von einzelnen Eltern und Lehrerinnen immer noch nicht als „Normal“ angesehen. In der Schule erhielten wir Beschimpfungen wie „Transe“, „Schwule Sau“, „Missgeburt“… dafür. Einigen von uns ging es richtig schlecht. Viele Schüler*innen sind im Alltag einer Menge von verbaler Gewalt, Hate Speech, homophoben Stigmata und Diskriminierung ausgesetzt!
Um daraus trotzdem etwas Gutes entstehen zu lassen, kamen wir auf die Idee, die Ausstellung zu machen mit dem Titel „Was bin ich?“, mit der wir gleichaltrige Mitschüler informieren und stärken möchten und anderen ihre Diskriminierung bewusst machen möchten. Mit Texten, Flaggen, Malerei / Collagen und Audioaufnahmen möchten wir Mut machen, sich über die Vielfalt von LGBTIQ+ zu informieren, sich selbst und ihre Mitschüler*innen zu akzeptieren und zur eigenen Sexualität zu stehen.
Wir möchten einen diskriminierungskritischen Weg einschlagen, indem wir uns für die unantastbare Würde eines jeden Menschen, insbesondere für das Recht auf die eigene sexuelle Identität einsetzen. Unsere Persönlichkeit ist unsere Zukunft. Wir möchten aktiv dazu beitragen, dass die gesellschaftliche Norm und die Moral auch „Diversity“ und „LGBTIQ+“ beinhalten.
Wir wünschen uns, dass diese Ausstellung durch die Sekundarschulen, Gymnasien und Jugendeinrichtungen wandert. Sie kann gerne bei uns angefragt und zum Selbstkostenpreis bei uns ausgeliehen werden! Per email senden wir interessierten Schulen und Jugendeinrichtungen ab März 2020 eine Übersicht der Exponate. Wir möchten möglichst viele Menschen damit erreichen.
Im April 2019 traten wir (zum ersten mal zusammen) vor die Jugendjury Pankow und erhielten dort 650 € für die 15 Bilderrahmen (je 70 x 100cm) und die Farben. Seitdem gibt es unsere Gruppe. Das Riff bot seitdem Freitags dem „Was bin ich?“ – Projekt einen Rahmen, damit wir irgendwo zusammen arbeiten können und auch eine erwachsene Begleitung haben.
Das Arbeiten war nicht immer leicht. Es ist so viel was wir sagen möchten, und vieles dauert lange, bis es endlich fertig ist. Es gab verschiedene Gruppendynamiken … Manchmal haben wir auch einfach nur zusammen gesessen, uns unterhalten oder Filme zum Thema angesehen. Die Texte haben wir zusammengetragen und teilweise selbst geschrieben, die Interviews haben wir auf der Buchmesse Leipzig, in Shopping Malls, nach Vereinbarung mit ausgesuchten Interviewpartnern, oder auf der Straße geführt. Wir gingen Fragen auf den Grund, wie zum Beispiel, warum „Schwul“ so oft als Schimpfwort benutzt wird und informieren über die Bedeutung von Zeichen und Wörtern, wie z.B. Gay…
Unser Ausstellungsthema wird sich immer weiter wandeln und erneuern- und zu den einzelnen Themen gibt es noch viel mehr zu sagen, als wir hier zeigen können.
Aber wenn wir es schaffen, in manchen Köpfen den Stein ins Rollen zu bringen, dann haben wir ein großes Ziel erreicht!