Trans*

Transgender:
eine Person die sich mit dem gegenteiligen geschlecht identifiziert

Transexualität:
ein begriff mit ursprung aus der psychologie und medizin für leute die ihr geschlecht dem gegenteiligen geschlecht „angeglichen“ haben

Definition: Trans* bedeutet, dass du dich mit deinem dir angeborenen/biologischen Geschlecht nicht identifizieren kannst. Transmenschen haben deshalb oft das Gefühl im falschen Körper gefangen zu sein und sich im Spiegel nicht selbst zu sehen. Transmenschen sind auch als Transgender bekannt, was sich aus den Wörtern „Trans“ und „Gender“ zusammensetzt, dabei bedeutet Trans= „Jenseits von“ und Gender beschreibt das soziale Geschlecht und nicht das biologische Geschlecht. Transmenschen unterteilen sich in Transmänner, Transfrauen und nicht binäre Personen.
Transmänner/Jungs (FzM=Frau zu Mann)
Transfrauen/Mädchen (MzF=Mann zu Frau)


Dysphorie: ist das Gefühl, welches Transmenschen bekommen, wenn sie Teile ihres Körpers sehen, welche typisch für das biologische Geschlecht sind, welchem sie sich nicht angehörig fühlen (meistens die primären und sekundären Geschlechtsteile oder auch bei Transmännern die breiten Hüften und schmalen Schultern und bei Transfrauen die breiten Schultern und die schmalen Hüften. Die Füße, Hände, Körpergröße, Stimme und vieles weiteres können aber ebenfalls Dysphorie auslösen). Dysphorie ist aber keine konstant gleich starke Sache, viele haben mehr und häufiger Dysphorie, als andere, aber auch sonst verändert sie sich, je nach Tagesform, Stimmung, Situation und Umständen.

Um dieses Gefühl des Falschseins zu beseitigen oder zu verringern gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen gibt es dabei am Anfang die Möglichkeit sich im Umfeld zu outen und dadurch mit den gewünschten Pronomen und Namen angesprochen zu werden, sowie auch das Aussehen zu verändern um ein gutes „passing“ zu haben oder zu bekommen (Passing= als das gewünschte Geschlecht „durchgehen“ bzw. erkannt zu werden).
Später ist es auch möglich juristische und medizinische Schritte vorzunehmen.


Juristisch: Als juristischer Schritt wird hierbei die Vornamens-und Personstandsänderung (kurz VÄ/PÄ) gemeint, welche nach den Richtlinien des TSG (Transsexuellengesetz) verläuft. Dies beschreibt ein aufwändiges Gerichtsverfahren, bei dem die Person die Möglichkeit bekommt, den Vornamen und auch den Geschlechtseintrag zu ändern. Diese Änderung umfasst dann den Personalausweis oder den Reisepass und auch die Geburtsurkunde, auf welchen dann fortan nur noch der neue Name etc. steht.


Medizinisch: medizinische Schritte sind die Hormonbehandlung und die Geschlechtsangleichenden Operationen.


Hormone: (Testosteron ist ein Sexualhormon, welches bei beiden Geschlechtern (Mann und Frau) vorhanden ist, sich aber in der Menge und der Wirkungsweise unterscheidet. Somit ist dieses bei biologischen Männern deutlich mehr vorhanden, als bei Frauen. Mit Östrogenen verhält es sich ähnlich, dieses Sexualhormon ist ebenfalls bei beiden Geschlechtern zu finden, ist jedoch bei biologischen Frauen höher konzentriert).

Mit einem Indikationsschreiben vom behandelnden Psychologen/ Psychologin ist es möglich beim Endokrinologen (Hormonarzt) eine Hormontherpie zu machen. Transmänner bekommen dann Testosteron in Form von Spritzen, Gel etc. verabreicht, was eine männliche Pubertät herbeiführt. Dadurch kommen dann diverse Veränderungen zum Vorschein, wie ein Stimmbruch (die Stimme wird somit deutlich tiefer), mehr und stärkere Körperbehaarung, Bartwuchs, mehr Muskeln, Fettumverteilung und noch vieles weiteres. Bei Transfrauen ist es ähnlich, sie bekommen Östrogene und dazu noch Testosteronblocker. Auch bei ihnen wird eine Pubertät herbeigeführt. Sie haben ebenfalls eine Fettumverteilung (sie werden kurviger), die Brust fängt an zu wachsen, sie bekommen starke Stimmungsschwankungen (vor allem zu Beginn der Behandlung), (die Körperbehaarung, Bartwuchs und die Tiefe Stimme bleiben jedoch leider unverändert), …
Sowohl Transfrauen als auch Transmänner müssen die Hormone ihr ganzes Leben lang weiter nehmen.
Allerdings gibt es auch einige Transgender, die bereits sehr früh merken, dass sie sich in ihrem Körper falsch fühlen und bei denen vor der biologisch einsetzenden Pubertät schon von Eltern reagiert wird. Es gibt in dem Fall die Möglichkeit durch Hormonblocker das einsetzen dieser Pubertät zu verhindern. Später wird dann die gewünschte Pubertät durch das nehmen der für die Person richtigen Hormone herbeigeführt, was dann zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr ist.


Operationen: Ein anderer medizinischer Schritt sind die Operationen, welche bei Transgendern Geschlechtsangleichende Operationen (GaOP) genannt werden. Bei diesen Operationen handelt sich um z.B. Brustabnahme (Mastektomie) oder Brustaufbau, Entnahme von Gebärmutter und Eierstöcken, Abnahme von Penis und Hoden und Formung einer Vagina, Formung eines Penis und einigen weiteren.
Wichtig hierbei ist zu sagen, dass nicht jeder Transmensch alle Schritte macht, was ihn/ sie nicht weniger Trans macht! Es gibt viele denen z.B. das Risiko einer Operation oder auch der Hormonbehandlung zu groß ist, da immer etwas schief gehen oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können. Jeder Mensch ist individuell und jeder sollte deshalb wissen, was für sich selbst das Beste ist.

Geschichtliches:

Typische Vorurteile gegen Trans*Menschen
„Das ist nur eine Phase./ Die oder Der ist nur verwirrt.“
Jeder hat im Leben Phasen in denen man sich selbst kennenlernt und herausfindet wer man ist und wenn eine Person bemerkt, dass sie Trans* ist, ist sie weder verwirrt, noch in einer Phase! Transmenschen sollten deshalb unterstützt werden und nicht angezweifelt, da sich die Person dann sehr schlecht fühlt und nicht verstanden, akzeptiert und auch nicht toleriert. Dies kann unter anderem auch zu Depressionen führen, deshalb unterstützt die Person oder versucht es ihr zumindest nicht auszureden oder zu wiederlegen.

„Also bist du lesbisch/ schwul.“
Das stimmt so nicht. Also natürlich kann die Person auch schwul oder lesbisch sein, ABER die Sexualität hat dabei nichts mit der Identität und dem eigenen Körperempfinden zu tun.

„Das ist unnatürlich und nicht real, die Leute bilden sich das nur ein.“
Nein sie bilden sich nichts ein, sondern es stimmt. Die Person weiß selbst am besten über den eigenen Körper, das Empfinden und darüber was in ihr/ ihm vorgeht bescheid. Es gibt dazu auch viele sehr interessante Studien und auch Experimente, die die Existenz von Transmenschen und alles drum herum beweisen.
Ein Beispiel für ein solches Experiment wäre diese extreme Form eines Experiments: „Der Junge ohne Penis- Das gescheiterte Gender-Experiment“ (Link: https://www.epochtimes.de/meinunng/analyse/dder-junge-ohne-penis-das-gescheiterte-gender-experiment-a2934546.html )

Anlaufstellen/Informationsquellen:
• Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg e.V. Sonnenbruger Str. 69, 10437 Berlin (Telefon: 03067122671
Mail: help@comingout.de
Internet: www.comingout.de)

• Sonntags-club e.v.

Greifenhagener Str. 28, 10437 Berlin (Telefon: 0304497590
Mail: info@sonntags-club.de
Internet: http://www.sonntags-club.de/info.html)

•   Infoseite für Transmännliche Personen: http://transmann.de/
•   Infoseite für Transweibliche Personen: http://hormonmaedchen.de/ 
•   Community für Transmänner: http://forum.ftm-portal.net/  (FTM-portal)
•   Buch: Anne wird Tom und Klaus wird Lara- Udo Rauchfleisch 
•   Dokumentation: Glücklich Erst als Junge (Link: https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-gluecklich-erst-als-junge-100.html ) 
•   Dokumentation: Über ein Transgender Model, Benjamin Melzer (Link:  https://youtu.be/E63x5Ofl6Fk )